veröffentlicht am 05.08.2025
Der Spionagebericht auf meinem Holo-Display war makellos. Jede Sonde, jeder Langstreckenscan, den wir auf den Orbit von Kyrus III gerichtet hatten, erzählte dieselbe Geschichte. Der Planet selbst war eine Festung, das wussten wir. Aber sein Orbit? Ein Friedhof. Ein Ring aus Weltraumschrott, alten, stillgelegten Verteidigungsanlagen und Asteroidenfragmenten. Unsere besten Analysten hatten die Signaturen wochenlang geprüft. Das Ergebnis war eindeutig: kalt und harmlos, keine aktive Energiequelle, keine Waffensysteme, nichts. Ein Müllhaufen im All.
„Kommandant, ein Planet dieser strategischen Wichtigkeit ohne funktionierende Verteidigungsanlagen?“, meldete sich mein Erster Offizier, Leutnant Rylak. „Sie verlassen sich allein auf Fusionsreaktor und Schilde? Das ist eine Einladung!“
„Es ist Arroganz, Leutnant“, erwiderte ich und wischte über das Display, um die taktische Karte einzublenden. „Sie glauben, niemand wäre töricht genug, ihre planetare Abwehr zu durchbrechen. Sie sparen sich die Wartung ihrer Verteidigungsanlagen. Dieser Hochmut wird ihre letzte Lektion sein.“
Der Plan war simpel. Unsere Flotte würde nicht den Planeten direkt angreifen. Wir würden eine Blockade errichten, mitten in ihres Orbits. Wir würden ihren Handel abschneiden, ihre Versorgungslinien kappen und sie zur Kapitulation zwingen, ohne auch nur einen Schuss auf die Oberfläche abzufeuern.
Ich gab den Befehl. Die Korolev, begleitet von einem Dutzend Longeagle V und einem Schwarm Tjuger, trat die Reise an. Als wir die Raumkrümmung verließen, bestätigte sich das Bild. Kyrus III leuchtete unter uns, und um den Planeten zog sich der Ring aus stummen Geistern. Die rostigen Hüllen alter Verteidigungsplattformen trieben langsam dahin, daneben unförmige Felsbrocken und das metallische Skelett einer längst vergessenen Schiffsfabrik. Es war genau wie im Bericht. Ein Bild des Verfalls.
„Alle Schiffe auf Position. Bilden Sie die Blockadekette“, befahl ich. „Aktiviert die Störsender. Ab sofort kommt hier nichts mehr rein oder raus.“
Die Schiffe unserer Flotte schoben sich an ihre zugewiesenen Positionen, ein Netz aus Stahl, das sich um den Planeten legte. Für einen kurzen Moment herrschte eine fast feierliche Ruhe auf der Brücke. Der Plan ging auf.
Dann schrie ein Unteroffizier. „Alarm! Massive Energiesignaturen! Sie sind überall!“
Mein Kopf schnellte zum Hauptbildschirm. Das Bild des Verfalls verwandelte sich in eine Vision der Hölle. Die rostigen Hüllen der alten Verteidigungsplattformen leuchteten von innen auf, verborgene Luken sprangen auf und enthüllten die glühenden Mündungen von Plasmatürmen. Die Asteroiden, die wir für harmlosen Fels gehalten hatten, brachen auf und entpuppten sich als getarnte Raks, die Dutzende von Sprengköpfen auf unsere Flotte ausrichteten.
Der Schrottplatz war erwacht. Wir waren nicht in einen Orbit geflogen. Wir waren in eine Falle getappt.
„AUSWEICHMANÖVER! FEUER ERWIDERN!“, brüllte ich, aber meine Worte gingen im Chaos unter.
Ein Kreuzfeuer von unvorstellbarer Intensität traf uns aus allen Richtungen. Die Schilde unserer Longeagle V wurden von Plasma Salven und Raketeneinschlägen gleichzeitig überladen. Eine Explosion nach der anderen zerriss die Dunkelheit, wo eben noch unsere Schiffe patrouilliert hatten. Die Tjuger, gefangen zwischen den wiedererweckten Türmen, wurden wie Fliegen zerfetzt.
Die Kommunikationskanäle waren ein Chaos aus Schreien, Warnungen und dem plötzlichen, abrupten Schweigen.
„Triebwerk getroffen! Wir sind manövrierunf…“
„Mehrere Einschläge! Hüllenbruch auf Deck 5 bis 9!“
„Die zielen auf die Brücke. Sie…“
Statisches Rauschen.
Die Korolev wurde von mehreren Treffern erschüttert, die Notbeleuchtung flackerte an. Aber wir waren nicht das Hauptziel. Sie zerlegten die Blockade, Schiff für Schiff, methodisch und mit brutaler Effizienz.
Innerhalb von wenigen Augenblicken war es vorbei.
Stille.
Draußen, im Orbit von Kyrus III, waren die Lichter wieder erloschen. Die Waffen waren eingefahren. Die Geisterstationen trieben wieder leblos und still in der Dunkelheit, als wäre nichts geschehen. Nur die brennenden Wracks meiner Flotte zeugten von dem Gemetzel.
Ich stand wie erstarrt und starrte auf das taktische Display, auf dem nur noch ein einziges, einsames Symbol blinkte. Unseres.
„Status?“, presste ich hervor.
Der Unteroffizier, sein Gesicht eine Maske des Entsetzens, antwortete mit zitternder Stimme: „Keine Signale, Kommandant. Keine Notrufe. Nichts. Die Verbindung zur Flotte… sie ist komplett abgerissen.“
Ich blickte auf den stillen, trügerischen Friedhof vor uns. Unsere Sonden hatten nicht gelogen. Sie hatten nur nicht gesehen, dass die Toten wieder aufstehen können.
Nach dem Event-Universum ist vor dem Event-Universum. Am 05.09. um 20 Uhr startet das nächste Event-Universum. Die Runde läuft bis zum 23.11. um 20 Uhr, wobei die Statistik am 16.11. um 20 Uhr erstellt wird. Ab diesem Zeitpunkt entfallen während des Exodus die Treibstoffkosten.
Die allgemeine Geschwindigkeit wird 10-fach betragen und die Flotten werden mit fünffacher Geschwindigkeit fliegen. Die Anzahl der Planeten ist dabei auf 10 begrenzt und es gibt Startrohstoffe auf dem Startplaneten von 10.000 Eisen, 5.000 Lutinum, 1.000 Wasser und 2.000 Wasserstoff.
Das Universum wird fünf Galaxien mit je 120 Systemen und drei bis 12 Planeten fassen.
Die Besonderheiten, die im Prolog versteckt wurden, werden zu einem späteren Zeitpunkt im Detail veröffentlicht.
Die Voranmeldung wird voraussichtlich ab dem 01.09. möglich sein.